Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

LIFE Bovar

Die Gelbbauchunke mit der namensgebenden gelb-schwarzen Musterung hat besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. Als sogenannte Pionierart besiedelt sie kleine Pfützen und Tümpel – ein Lebensraum, welcher sich in der heutigen Landschaft nur noch selten findet. Die Bestände sind landesweit geschrumpft, so auch im Kreis Soest. Im EU Projekt LIFE Bovar werden in den nächsten Jahren verschiedene Naturschutzmaßnahmen für die Art umgesetzt mit dem Ziel den Lebensraum zu verbessern – die ABU ist Projektpartner und im Kreis Soest für die Umsetzung des Projekts zuständig.

LIFE ist Leben! Mit dem Umwelt-Förderinstrument LIFE (L’Instrument Financier pour l’Environnement) der Europäischen Union wurden seit 1992 in über 4000 Projekten europaweit Vorhaben aus den Bereichen Umwelt und Klima mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung in der Europäischen Union gefördert. Im Bereich Umwelt dient das Förderinstrument zur Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie, der FFH-Richtlinie sowie des Netzwerks Natura 2000.

Im März 2018 ist das neue LIFE Projekt Bovar gestartet, welches sich dem Management der Gelbbauchunke und anderer gefährdeter Amphibienarten dynamischer Lebensräume widmet. Dabei sollen die Zielarten Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch profitieren.. Unter Federführung des NABU Niedersachsen werden in dem LIFE Projekt zusammen mit Projektpartnern in Niedersachsen (Schulbiologiezentrum Hildesheim), Nordrhein-Westfalen (NABU-Naturschutzstation Aachen; ABU Soest) und den Niederlanden (Stichting IKL) sowie mit den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Projektaktionen und Artenschutzmaßnahmen über einen Zeitraum von acht Jahren durchgeführt.

Wichtigste Ziele des Projektes sind die Umsetzung von praktischen Artenschutzmaßnahmen, die Wiederherstellung und Optimierung günstiger Lebensraumbedingungen und die Stärkung des Biotopverbundes durch Trittsteine und teilweise Wiederansiedlung, um isolierte Populationen miteinander zu vernetzen. Außerdem soll ein Beitrag zur Wiederherstellung des ursprünglichen Verbreitungsgebietes der Arten geleistet werden. Für die Zeit nach dem LIFE Projekt wird ein Pflege- und Managementkonzept erarbeitet.

Wie für LIFE Projekte üblich, werden dabei Instrumente für die langfristige Sicherung und Pflege der Lebensräume entwickelt. Um das Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken, werden auch Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, wie etwa Exkursionen, Infotafeln und regelmäßige Artikel in der Presse.

Die EU-Kommission, die Projektpartner, die Kofinanzierer und die Unterstützer haben das Projekt mit einem Gesamtvolumen von gut 4,6 Mio. Euro ermöglicht. Dank an die Flächeneigentümer und Unterstützer des Projekts.


 

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