Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Verbreitungsatlas - Tagfalter in der "Normallandschaft"

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Der landschaftsweite Rückgang der Insekten ist in das allgemeine Bewusstsein gerückt. Als Beispiel aus der eigenen Erfahrungswelt wird oft die Windschutzscheibe genannt, die auch nach längeren Autofahrten nicht mehr von Insekten verklebt ist. Ein weiteres Beispiel sind die – im Gegensatz zu den allermeisten Insekten – tatsächlich gut im Gelände zu zählenden Tagschmetterlinge. Diese werden von vielen ehrenamtlich tätigen Naturkundlern beobachtet und kartiert. Koordiniert wird das Tagfalter-Monitoring Deutschland vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Neben diesen Transekterfassungen zur Beobachtung von Bestandsveränderungen wurde vom UFZ nun auch ein sehr schön illustrierter und aktueller Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands herausgegeben. Solche auf ganz überwiegend ehrenamtliche Feldarbeit zurückgehende Atlanten sind für die Beurteilung der Lage der Artenvielfalt nach wie vor unverzichtbar. Auch von der ABU sind zahlreiche Fundmeldungen in die Datenbank eingegangen, so dass der Kreis Soest in den Karten gut abgedeckt ist.

Unser Kreis liegt am Rand der nordwestdeutschen Tiefebene, die insgesamt sehr arm an Tagfalterarten ist. Lediglich einige Bereiche zum Beispiel der Pöppelsche und des Arnsberger Waldes weisen eine etwas größere Artenvielfalt auf. Aktuelle Transektbegehungen nach der Methode des bundesweiten Insektenmonitorings haben gezeigt, dass in vielen Feldfluren auf einem Kilometer Fußweg nicht einmal mehr eine Handvoll Schmetterlinge zu finden sind. Allerdings profitieren auch sie von den von Landwirten als Vertragsnaturschutzmaßnahmen angelegten Brachen, Blühstreifen und extensivierten Getreideäckern. Von einer weiteren Ausdehnung dieser Flächen können Vögel, Schmetterlinge und viele andere Arten profitieren (Ralf Joest).