Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Soest

Mehr Wasser für die Hellinghauser Mersch

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In der Hellinghauser Mersch westlich der Gieseler lässt die Stadt Lippstadt zurzeit Bauarbeiten durchführen. Sie sind abgestimmt mit der Wasserbehörde der Bezirksregierung Arnsberg und der Naturschutzbehörde des Kreises Soest sowie mit der ABU, die das Gebiet seit langem betreut. Ziel der Maßnahmen ist es, die Lippeaue zwischen Hellinghausen und Benninghausen für Tiere und Pflanzen und für Naturbeobachter noch attraktiver zu machen.

Bisher durchzieht von Hellinghausen bis Benninghausen ein Entwässerungsgraben die Aue, der sie nach Überschwemmungen unnatürlich rasch entwässert. Zudem fängt er zufließendes Grundwasser vor Erreichen der Aue ab. Dadurch trocknet die Aue immer wieder viel zu rasch aus. Wasserliebende Vögel verlassen im Frühjahr das Gebiet, bevor die Brutzeit beginnt. Regenarme Frühjahre, die in den vergangenen zehn Jahren vermehrt auftraten, verschärften das Problem. 

Eine Voraussetzung für die Maßnahmen war eine neue, bedeutend kürzere Ableitung für die Entwässerung des Baugebietes am Sötling hin zur Mündung der Gieseler. Die Stadt Lippstadt wird zudem einen bisher verrohrten Abschnitt dieser Entwässerung überwiegend aufnehmen und zu einem offenen Graben umwandeln. Eine zweite Voraussetzung für die Maßnahmen war der Ankauf einer Privatfläche in der Aue durch die Stadt.

In der Aue neu entstehende Mulden und Flutrinnen werden künftig viel länger Wasser führen und dadurch Brut- und Rastvögeln einen attraktiveren Lebensraum bieten. Bis nach Benninghausen am sogenannten Bettenberg wird dann die Aue zukünftig besser vor Austrocknung geschützt sein.

Die Stadt finanziert die Maßnahmen und erhält als Gegenleistung sogenannte Ökopunkte. Diese kann sie dann einsetzen, wenn an anderer Stelle Baumaßnahmen geplant sind, die zu einer Beeinträchtigung der Natur führen.

Joachim Drüke, Vorsitzender der ABU: „Austrocknung durch künstliche Entwässerung ist ein großes Problem vieler Feuchtgebiete und Auen. Wir freuen uns, dass wir hier in der Hellinghauser Mersch dank der Unterstützung durch die Stadt Lippstadt einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Natur machen können. Davon werden auch die Besucher dieser attraktiven Auenlandschaft profitieren.“