Internationales Jugendcamp zu Gast im LIFE-Projekt Wiesenvögel
Veröffentlicht amTeilnehmer aus sieben Ländern waren für eine Woche im Gästehaus des Klosters Wiedenbrück untergebracht. Die fünf Frauen und neun Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren aus Südkorea, Mexico, Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland und der Türkei hatten sich für das Naturschutz-Jugendcamp „Bio Stations NRW“ bei dem Verein „Internationale Jugendgemeinschaftsdienste“ (IJGD) angemeldet.
Das Jugendcamp fand im Rahmen eines von der EU und dem Land NRW finanzierten LIFE-Projektes „Wiesenvögel NRW“ statt. Im Zentrum des Jugendcamps standen neben dem sozialen Miteinander die praktische Arbeit in verschiedenen Vogelschutzgebieten und die Vermittlung von Informationen über Natur- und Artenschutz in Nordrhein-Westfalen am Beispiel der Wiesenvögel. Nach einer ersten Arbeitswoche im Kreis Borken bei der Biologischen Station Zwillbrock bezogen die Teilnehmer des Jugendcamps am 23. August für eine weitere Woche ihr neues Quartier in Wiedenbrück, wo sie von Mitarbeitern der Biologischen Stationen Paderborn-Senne, Gütersloh/Bielefeld und der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest (ABU) empfangen wurden. Von dort aus ging es am Montag zu einem Arbeitseinsatz in die HellinghauserMersch, wo unter der Leitung von Nicolas Nierling von der ABU Jungwuchs von Weiden aus Flachgewässern und einem Graben entfernt wurden. Am Donnerstag wurden ebenfalls Weidenstecklinge aus der Lusebredde entfernt. Mit großem Einsatz wurden händisch und mit Astscheren die Lebensräume der Vögel verbessert .
Weitere Arbeitseinsätze führten die Gruppe unter Anleitung von Frank Püchel-Wieling und Birte Brever in den Schutzgebieten Rietberger Emsniederung (Kreis Gütersloh) und Steinhorster Becken (Kreis Paderborn) durch. Die Projektbetreuer waren sehr zufrieden mit dem Einsatz in den Schutzgebieten. Wesentlich waren aber auch die Informationen über die gefährdeten Wiesenvogelarten, die als Zugvögel auch in den europäischen Heimatländern der Teilnehmer sichere Rast und Überwinterungsgebiete benötigen.
Im Flachland Nordrhein-Westfalens gab es früher ausgedehnte Feuchtwiesen-Landschaften, die von Kiebitz, Großem Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Bekassien und Co besiedelt wurden. Einige dieser Feuchtwiesen sind als EU-Vogelschutzgebiete ausgewiesen worden, um ein Aussterben der Wiesenvogelarten zu verhindern. Dazu gehören auch die Lippeaue zwischen Hamm und Lippstadt mit Ahsewiesen und die Hellwegbörde. Im LIFE-Projekt „Wiesenvögel NRW“ werden zahlreiche Schutzmaßnahmen in acht ausgewählten Vogelschutzgebieten durchgeführt um nicht nur regional, sondern landesweit Fortschritte für den Erhalt der stark gefährdeten Wiesenvögel zu erreichen. Informationen zum Projekt sind im Internet unter www.life-wiesenvoegel.nrw.de zu finden.