Europäische Naturschutzgesetze in Gefahr
Veröffentlicht amEuropäische Naturschutzgesetze in Gefahr
Unter dem Deckmantel einer vermeintlichen „Entbürokratisierung“ gibt es in Brüssel Pläne und Überlegungen, die nicht nur weniger Bürokratie, sondern vielmehr den Abbau von Umweltstandards zum Ziel haben. Die EU-Kommission ist getrieben von politisch mächtigen Lobbygruppen aus Wirtschaft und Landwirtschaft. Für den Naturschutz ist dies eine große, reale Gefahr.
Hinzu kommt, dass etablierte Finanzierungsprogramme offenbar in die Hände der Mitgliedsstaaten gegeben werden sollen, was die gesamte europäische Förderstruktur verändert. Damit werden sie mächtigen Lobbyeinflüssen und den aktuell dominierenden politischen Einflüssen ausgesetzt. Man brauch wenig Phantasie, um sich vorzustellen, wie das angesichts aktuell dominierender Themen ausgehen wird.
Es ist nicht so, dass es keinen Bedarf für effizientere Förderprogramme gäbe (z.B. die pauschale landwirtschaftliche Förderung der 1. Säule in Form der Flächenprämie), nur wir sollten nicht so naiv sein zu hoffen, dass das Ergebnis der laufenden Diskussionen mehr Naturschutz sein wird – das Gegenteil droht einzutreten.
Die bundesweiten Naturschutzorganisationen machen aktuell gegen solche Bestrebungen mobil, siehe z.B.
https://www.dnr.de/handsoffnature
Dort gibt der Deutsche Naturschutzring, Dachverband der Umwelt- und Naturschutzverbände, weitere Informationen zu den Hintergründen.
Joachim Drüke