Bilanz des Libellensommers 2022
Veröffentlicht amIm vergangenen heißen und trockenen Sommer gab es wieder eine Reihe interessanter Libellenbeobachtungen im Kreis Soest. Die auch überregional erkennbare Ausbreitung und Zunahme von Arten der Fließgewässer hält weiter an. So gab es mehrfach Beobachtungen von Blauflügel-Prachtlibellen auch an Tieflandbächen z.B. in Soest, Werl und Bad Sassendorf. Dazu kamen neue Nachweise der Kleinen Zangenlibelle an Heve und Schmalenau. An der Lippe konnte die ehemals ausgestorbene Grüne Flussjungfer wieder regelmäßig beobachtet werden, dabei gelang auch ein Exuvienfund in der Klostermersch.
Auch die Ausbreitung Wärme liebender Libellen setzte sich weiter fort. Die erst seit wenigen Jahren bei uns nachgewiesene Gabel-Azurjungfer wurde auch außerhalb ihrer Fortpflanzungsgewässer am Kleiberg und in der Feldflur bei Klieve gefunden. In der im Spätsommer komplett austrocknenden Klostermersch konnten wieder Südliche Heidelibellen und recht viele Südliche Mosaikjungfern beobachtet werden. Interessant waren aber auch Funde der inzwischen sehr seltenen Gemeinen Heidelibelle und der Kleinen Binsenjungfer.
Zahlreiche Beobachtungen von Libellen auf Ackerbrachen in der Hellwegbörde, die diese Naturschutzflächen als Reifungshabitate nutzen und die zahlreichen Kleininsekten erjagen, waren ebenfalls sehr interessant.
Gleichwohl machte die Dürre des Sommers den Libellen sehr zu schaffen. Nur wenige Arten überstehen das vollständige Austrocknen ihrer Fortpflanzungsgewässer. Die in diesem Sommer durchgeführten Renaturierungen zum Beispiel in der Meermersch, Klostermersch und Woeste sind ein wichtiger Beitrag, ihren Lebensraum zu erhalten.