In den 1970iger und 80ziger Jahren waren wilde Müllkippen eines der größeren Ärgernisse des Naturschutzes. An vielen Stellen in der Landschaft wurde jegliche Form von Abfall entsorgt. Von Hausmüll über Möbel bis hin zu ganzen Autos. Vor allem kleine Teiche hatten unter dieser Form der Müllentsorgung zu leiden. Viele Jahre hat der Naturschutz gegen dieses Problem gekämpft und in den letzten 10-20 Jahren schien es auch, als ob das Phänomen wilder Müllkippen weitgehend verschwunden ist. Glücklicherweise hatte es sich in der Gesellschaft weitgehend durchgesetzt, Müll ordnungsgemäß zu entsorgen und nicht irgendwo in der Landschaft abzuladen.
Bei einer Tour entlang der oberen Hellwegbörde musste ich in den letzten Dezembertagen 2012 jedoch mit Schrecken feststellen, dass neuerdings wieder an auffallend vielen Stellen Müll abgeladen worden ist.
„Ohne Wasser kein Leben“, das gilt vor allem für Feuchtgebiete und die Auen entlang unserer Bäche und Flüsse. Und deshalb sind die Fachleute der ABU seit Jahren dabei, in den Naturschutzgebieten Schritt für Schritt Entwässerungsgräben zu schließen, begradigte Bäche zu renaturieren und Gewässer neu zu schaffen. Nicht nur entlang der Bördebäche und der Lippe profitiert die Natur davon. Auch im Arnsberger Wald sind solche Maßnahmen nötig, denn auch hier wurden Bäche begradigt und die Bachauen mit Entwässerungsgräben trocken gelegt.
Das Hochwasser offenbart den Unterschied:
In begradigten, tief eingeschnittenen Bächen hat das Hochwasser verhehrende Folgen. Alles wird mitgerissen: Steine, Fische, Köcherfliegen. Zurück bleibt ein verarmtes Gewässer. Und die Aue links und rechts des Baches hat von allem nichts mitbekommen.
Ganz anders in naturnahen, windungsreichen Bächen: Kaum steigt der Wasserstand, schon wird die Aue geflutet. Die Strömung im Bach bleibt erträglich, weil sich die Fluten in die Aue ergießen. Und die Aue lebt von den Hochwassern. Samen werden eintragen und neues Leben wird möglich. Wo die Fluten kraftvoll reißen, wird Boden freilgelegt, an anderer Stelle lagern sich Sedimente ab. Es entstehen gute Bedingungen für das Keimen von Pflanzen.
Im Rahmen des LIFE-Projektes "Bachtäler im Arnsberger Wald" renaturiert die ABU Bäche und Auen. In den letzten Wochen wurden im Oberlauf der Großen Schmalenau alte, naturnahe Bachläufe reaktiviert, indem die begradigten Bachstrecken verschlossen wurden. Das Hochwasser am 23. Dezember 2012 offenbarte die positiven Wrikungen dieser Maßnahmen.
Rechtzeitig zu Weihnachten ist das neue ABUinfo erschienen. Das Heft enthält viele Beiträge zu Naturkunde und Naturschutz in der Region und darüber hinaus. Beispiele aus dem Inhalt sind eine persönliche Bilanz zu Jagd und Naturschutz, die Lippegans - eine vom Aussterben bedrohte Haustierrrasse, Lebensrauminseln für Schmetterlinge in der Agrarlandschaft, Schutzmaßnahmen für Gelbbauchunken, Schlafplatz-Ansammlungen von Rotmilanen am Haarstrang, ein Bericht über eine Kornweihenbrut in der Hellwegbörde u.v.m.. Das ganze Heft und einzelne Beiträge können ab sofort hier heruntergeladen werden. Mitglieder der ABU erhalten ihr Heft in den nächsten Tagen per Post (Ralf Joest).
Seit dem letzten Jahr gibt es immer wieder Meldungen über Biber im Bereich Lippstadt. Da auch in der Hellinghauser Mersch westlich Lippstadt Bäume auf Bibertypische Art angenagt wurden, müssen dort wirklich Biber leben.
Herr Deter machte uns dann Ende November auf frisch gefällte und angenagte Bäume in der Nähe der Gieselermündung in der Hellinghauser Mersch aufmerksam. Mit zwei Fotofallen konnten schließlich die Täter bei ihrer nächtlichen Arbeit aufgenommen werden. Vermutlich handelt es sich um zwei junge Biber aus diesem Jahr und ein Elternteil.
so zitiert Patrick Barkham in seinem lesenswerten Buch "The Butterfly Isles" einen englischen Schmetterlingsenthusiasten über die winzigen Eier des Nierenfleck-Zipfelfalters. Dieser hübsche Schmetterling ist bei uns nur sehr selten zu sehen. Wo immer aber Schmetterlingsfreunde sich im Winter gezielt auf die Suche nach den überwinternden Eiern gemacht haben, konnten sie über zahlreiche neue Fundorte berichten. Die weißen, schwammartig strukturierten Eier sind etwa stecknadelkopfgroß. Sie werden einzeln in Verzweigungen jüngerer, sonnig stehender Schlehenbüsche gelegt und sollen dort leicht zu finden sein.....
Vor rund einem Jahr haben wir zum ersten Mal Marmorgrundeln in der Lippe bei Hamm nachgewiesen; jetzt ist die zweite Grundelart eingetroffen, die Schwarzmund- oder Schwarzmaulgrundel. Beide Arten stammen aus der Donau. Der Rhein-Main-Donau-Kanal öffnete den Grundeln den Weg in das Rheinsystem, wo sie nicht heimisch sind und andere Fische verdrängen. Am Ufer des Niederrheins sind mittlerweile vier aus der Donau stammende Grundelarten häufiger als einheimische Bodenfische wie Groppe, Schmerle und Gründling.
In der Lippe sind die Grundeln nicht von der Mündung in den Rhein bei Wesel bis nach Hamm aufgestiegen, sondern sie kommen aus dem Datteln-Hamm-Kanal. In Niedrigwasserzeiten wird die Lippe bei Hamm mit Kanalwasser angereichert – und mit dem Wasser kommen auch die Fische. Noch ist unklar, ob die Grundeln auch in der Lippe anderen Fischarten starke Konkurrenz machen werden. Im Kreis Soest sind Marmor- und Schwarzmundgrundel offenbar noch nicht angekommen.
Wer sich zu dieser Jahreszeit auf den Dachboden traut, dem mag es zuerst etwas unheimlich erscheinen, doch wer genauer hinsieht, entdeckt vielleicht zwischen Spinnweben und verlassenen Wespennestern einen unerwarteten Übernachtungsgast.
Verschiedene Schmetterlinge suchen sich hier ein trockenes Plätzchen, um die Wintermonate zu überstehen. Die Arten, die nicht in südlichen Regionen die kalte Jahreszeit verbringen, sind auf trockene und schützende Unterschlüpfe angewiesen. Besonders gut eignen sich hierfür alte Dachböden, trockene Gartenschuppen oder Kellerräume, in denen die Falter die Winterzeit überdauern können.
Auch auf dem Dachboden der Biologischen Station haben sich dieses Jahr wieder Schmetterlinge einquartiert, um hier auf den Frühling zu warten. Der Kleine Fuchs scheint sich hier besonders wohl zu fühlen, ist er doch der am häufigsten anzutreffende Gast auf dem Dachboden und macht sich zudem gut als Fotomotiv. Auf den ersten Blick sind die kleinen Falter oft gar nicht zu erkennen, man muss schon genauer hinsehen. Sie sind unscheinbarer als man vermutet, da die farbenfrohen Tiere ihre Flügel den Winter über schließen und so nur die oft unscheinbare Flügelunterseite zeigen. Wer also Interesse zeigt und zu Hause auch einmal nach überwinternden Schmetterlingen suchen möchte, sollte genau hinsehen. (R. Drebber)